1978


MALEREI UND ZEICHNUNGEN

1978

Eine künstlerische Zeitreise

Mit vier Jahren malte ich Bilder – geprägt von einer einfachen, aber ausdrucksstarken Formensprache, die bereits eine erstaunliche Klarheit zeigte. Diese frühen Werke aus dem Jahr 1978 markieren den Anfang meiner künstlerischen Reise. Während meiner Ausbildung zum Zeichnungslehrer wurde mir bewusst, wie tief diese Kindheitsarbeiten meine heutige Kunst prägen. 1978 ist ein Rückblick auf die Entwicklung und Beständigkeit meiner kreativen Identität – eine Würdigung der Anfänge und des Weges, der mich bis heute begleitet.

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Schwarz

Gouache
21cm × 29,7cm

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Blau

Gouache
21cm × 29,7cm

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Ohne Titel

Gouache
21cm × 29,7cm

Kleinkind
Als Kind und Jugendlicher habe ich nie besonders gern und oft gezeichnet. Andere Sachen und Tätigkeiten waren mir ebenso wichtig. Die ersten Bilder, die ich gefunden habe, sind 1978 bei meinem Vater im Atelier entstanden.
Meine erste konkrete Erinnerung in Zusammenhang mit dem Zeichnen ist die Packpapierwand im Treppenhaus. Mit meinem Freund Tobias durften wir die Wand mit Fingerfarben bemalen. Dies war noch vor dem Kindergarten.
Kindergarten
Im Kindergarten hatten wir eine Zeichenecke. An zwei Situationen kann ich mich noch gut erinnern:
Fritzli rammte mir den gespitzten, roten Bleistift in den Handrücken, Pascal zeichnete den Kamin im Rechten Winkel zum Dach. Da ich von unserer Wohnung aus die Kamine der Altstadthäuser täglich sehen konnte, wusste ich, dass das falsch war.

Primarschule
In der ersten oder zweiten Klasse haben wir ein Gemeinschaftsbild zum Thema Urwald gemalt und geklebt. Ich glaube es war die Grösse des Bildes, die mich faszinierte. Andere Bilder oder auch Zeichnungsmomente kommen mir nicht mehr in den Sinn.
In der dritten und vierten Klasse war Deutsch und Mathematik zentral. Gezeichnet haben wir zur Biblischen Geschichte und im Heimatunterricht.
Sekundarschule
Ob ich ein Schulfach mochte, hing mehr von der Lehrkraft als vom Inhalt ab. Meine Zeichnungslehrerin in der Sekundarschule mochte ich gut. Ich ging auch gern in die Zeichnungsstunden oben im Zeichnungssaal - dort konnten wir den Sitzplatz und die Pultnachbarn frei wählen. Am liebsten war mir, wenn wir frei zu einem Thema eine Zeichnung machen durften. Meine Interessen galt den Themen Sport, Autos, Flugzeuge und Schriftzüge.
In der achten oder neunten Klasse durften wir Graffiti-Schriftzüge entwerfen. Bei der Umsetzung kam dann die Enttäuschung: Anstatt mit der Spraydose mussten wir mit dem Pinsel arbeiten. Die GTZ-Stunden habe ich geliebt. Dass ich so sorgfältige und genaue Arbeiten gemacht habe, wusste ich nicht mehr. Als ich die Zeichnungen wieder entdeckt habe, war ich ein wenig stolz.
In der Landschulwoche entdecke ich das Fotografieren. Meine Klassenlehrerin fand, dass ich begabt bin. Bei der Berufswahl kam das Thema noch einmal zur Sprache. Ich aber fand, dass ich einen «richigen» Beruf lernen muss.
Im Gegensatz zum Zeichnen (Bildnerisches Gestalten) war mir das Werken (Technisches Gestalten) während der ganzen Schulzeit immer sehr wichtig. Vielleicht weil im TG nebst der Ästhetik auch der funktionale Aspekt eine zentrale Rolle spielt.
10. Schuljahr
In der Fortbildungsklasse hatten wir soliden Zeichnungsunterricht. Die Zeichnungsnote war bei mir ausschlaggebend, dass ich an die Aufnahmeprüfung musste. Dass der Duktus und die Farbnuancen so entscheidend sein können, fand ich irritierend.
Seminar
Mein Zeichnungslehrer Laurent Schmid hat mich geprägt. Wir als Klasse waren stolz, dass wir ihn als Lehrer hatten. Er war Künstler und unterrichtete, damit er Kunst machen konnte. Damit unterschied er sich von vielen anderen Zeichnungslehre:innen, die in meinen Augen gerne Künstler:innen wären, es aber nicht sind. Den Unterricht habe ich als humorvoll, chaotisch und relativ frei in Erinnerung. 
Als Lehrer
Nach dem Seminar habe ich als Stellvertreter für ein halbes Jahr ein Vollpensum an einer 7. Klasse Real übernommen. Die BG Stunden waren für mich wie die Pause für den Boxer zwischen der elften und zwölften Runde. Dementsprechend froh war ich, dass es sehr gute BG-Lehrmittel gibt.
Die nächsten zwei Jahre habe ich als Klassenlehrer an der Oberstufe gearbeitet. BG wurde von einer anderen Lehrkraft unterrichtet. Da mir die Schulzimmergestaltung sehr wichtig war, habe ich mit meinen Schüler:innen im NMM ab und zu etwas gestaltet.
Stadtinterner Schulhauswechsel an die Mittelstufe.
Nach einem Schulhauswechsel durfte ich mit einer sehr motivierten 5. und 6. Klasse zwei Jahre lang arbeiten und auch BG unterrichten. In dieser Zeit konnte ich ohne Einschränkungen unterrichten und musste nicht wegen disziplinarischen Schwierigkeiten auf dieses oder jenes verzichten. Im letzten Schuljahr konnte ich viele Ideen und Anregungen von der Weiterbildung «Bildnerisches Gestalten» am Sekundarlehramt in meinen Unterricht einbauen.

Und jetzt?
[Frühling 2002] Noch knapp zwei Monate bis Semesterende, im Oktober die Prüfungen, dann habe ich voraussichtlich das Fachzeugnis Bildnerisches Gestalten. Und dann? Zurück an die Volksschule? Unterrichten, eventuell mit Schwerpunkt BG? Im Moment ist das für mich keine Perspektive, obwohl ich den Lehrerberuf nach wie vor mag. Leider werden dem Beruf immer mehr Aufgaben zugeteilt. Administratives verdrängt das Kreative. Unklar ist, wie sich das Schulsystem entwickelt. Unvorstellbar für mich die nächsten 35 Jahre an der Volksschule zu unterrichten. Ich möchte mein Wissen und meine neu erworbenen Fähigkeiten an einer Fachhochschule im Bereich Gestaltung (Industrie Design oder Architektur) erweitern.
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Ohne Titel

Goache
21cm × 29,7cm

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Vogel

Graphit
21cm × 29,7cm

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Schwan

Graphit
21cm × 29,7cm

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Michael Schärlig

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